Slogan entwickeln: Wie ich als Texterin mit dir zusammenarbeite

2023-12-13T20:04:30+01:00

Slogans entwickeln: Was ich dir nach 10 Jahren als Texterin mitgeben will Wirksame Slogans und Marketingtexte entstehen nicht einfach so. Sie sind das Ergebnis von kreativen und strategischen Prozessen, die darauf abzielen, die Einzigartigkeit von Organisationen oder Marken in Worte und Sprachbilder zu übersetzen. Mein Job als Texterin ist, im Blick zu haben, dass diese Botschaften klar und konsistent sind. Hier zeige ich dir am Beispiel eines Kosmetikateliers, wie ich mit einer Kundin neue Kernbotschaften und Slogans entwickelte. Mit dem Bauch denken Phase 1 der Slogan-Entwicklung: eintauchen Unsere Zusammenarbeit begann mit einem telefonischen Interview. Gespräche sind für mich wichtig, weil ich dabei in die Welt und in die Sprache meiner Kund*innen eintauche. Durch das Erzählen entsteht eine emotionale Verbundenheit. Beim Zuhören erlebe ich mit, was eine Markenpersönlichkeit im Kern ausmacht. Es geht nicht nur darum, Informationen zu sammeln, sondern vielmehr um das, was zwischen den Zeilen liegt. Viele Ideen für Slogans stammen von den Kund*innen selbst. Nur merken sie oft selbst nicht, wie reich sie an Botschaften und Geschichten sind. Das habe ich schon von vielen anderen Kreativen gehört. Unsere Aufgabe liegt im aufmerksamen Zuhören, Sortieren, Erkennen der verborgenen Nuancen und der Geschichten, die eine Marke authentisch und einzigartig machen. Das sind Beispiele für Fragen, die du in diesem Schritt der Slogan-Entwicklung verwenden kannst: Was erzählst du Freunden über deine Arbeit? Was siehst du mit deinem professionellen Blick, was andere Menschen nicht sehen? Wie fühlt sich deine Zielgruppe, wenn sie von dir beraten wurde? Geschichten entwerfen Phase 2 der Slogan-Entwicklung: lostexten Mit den Erkenntnissen aus meiner Analyse entwickelte ich nun erste Textbausteine und Vorschläge für Slogans. Hier floss meine kreative Interpretation dessen ein, was ich herausgehört hatte. Die Kundin hatte in dem ersten Telefonat viel darüber gesprochen, dass sie im Alltag oft Menschen sehe, die sich selbst nicht darüber bewusst zu sein schienen, wie sie ihren Hauttyp pflegen und ihre charakteristischen Schönheitsmerkmale betonen könnten. Dann würde sie am liebsten mit wenigen kosmetischen Handgriffen aktiv werden. Die ersten Slogan-Vorschläge lauteten: Schönheit heißt, dich selbst erkennen Selbstvertrauen, strahlend wie deine Haut Die Idee dahinter: Eine Marke, die die Selbstakzeptanz ihrer Kund*innen fördert. Natürliche Schönheit liegt nicht in makellosen Oberflächen, sondern in dem, was uns einzigartig macht. Mit ihrem professionellen Know-how tragen die Kosmetiker*innen dazu bei, das zu erkennen und hervorzuheben. Dabei verbinden sie das Wissenschaftliche mit dem Wohlgefühl. Im Zentrum der Kommunikation steht die persönliche Verbindung zwischen Kundin und Atelier. Der (emotionale) Nutzen liegt in einem gesteigerten Selbstbewusstsein durch ein gutes Hautgefühl, Schutz, Nahrung und Regeneration für die Haut. Wow, das bin ich! Dein Selbstbewusstsein trägst du auf der Haut. Schönheit zeigt sich nicht in makellosen Oberflächen, sondern in dem, was dich einzigartig macht. Und das sieht ein geschultes Kosmetikerinnen-Auge, sobald du unser Atelier XXX betrittst. Professionelle Kosmetik verbindet sinnvoll angewandte Technologien mit klassischen Methoden. Hightech und Natürlichkeit? Gehören zusammen. Wir wählen Behandlungsformen

Slogan entwickeln: Wie ich als Texterin mit dir zusammenarbeite2023-12-13T20:04:30+01:00

Kann leichte Sprache schön sein, Anja Dworski?

2023-11-19T14:12:43+01:00

Kann leichte Sprache schön sein, Anja Dworski? Leichte Sprache, einfache Sprache, verständliche Sprache: daran kommt heute in der Sozialen Arbeit keine*r mehr vorbei. Erst recht nicht, wer in sozialen Organisationen für PR oder Marketing zuständig ist. Die Texte in Flyern, Broschüren und auf Websites sollen für jeden verständlich sein. Anja Dworski arbeitet im Büro für Leichte Sprache der Lebenshilfe Sachsen. Dort schreibt sie schwierige Sachtexte so um, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten, also mit einer geistigen Behinderung sie verstehen. Sie erzählt: Anja, du hat deinen „kreativen Job“ für einen „sozialen Job“ aufgegeben. Verbindest du die beiden Welten? Anders gefragt: Kann leichte Sprache auch kreativ, poetisch und inspirierend sein? Anja Dworski: Wenn es nach mir geht, definitiv ja! Aber ich glaube, mit der Meinung stehe ich ziemlich allein da.Die leichte Sprache hat viele Regeln. Wenn man sich strikt an alle hält, ist mir der Informationsfluss oft zu zäh. Und manche Regeln machen die Sprache einfach unschön. Deshalb hinterfrage ich sie manchmal. Was sind das für Regeln, die die Sprache „unschön“ machen? Anja Dworski: Zum Beispiel sollte man in leichter Sprache immer das gleiche Wort für eine Sache benutzen. Also: Wenn ich in einem Text einmal von „Medikament“ rede, dann soll ich das durchgehend tun und nicht mal „Arznei“ und mal „Tablette“ schreiben. Darum sind Texte in leichter Sprache oft nicht sehr abwechslungsreich. Eine andere Regel ist, dass man den Genitiv möglichst weglassen soll. Ich finde jedoch, man kann ihn mit Fingerspitzengefühl doch einsetzen! Alle meine Texte in leichter Sprache werden von Menschen mit Lernschwierigkeiten geprüft. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Genitiv sehr wohl verstanden wird. Wichtig ist, diese typische Amtssprache zu vermeiden: „Der Ausschuss des Wahlkreises des Landkreises hat beschlossen, dass …“ Solche Texte sind schwer zu verstehen. Wie gehst du vor, wenn du Texte in leichte Sprache übersetzt? Anja Dworski: Ich unterscheide erstmal zwei Arten von Texten: „schwierige Sachtexte“ und „kreative Texte“. Schwierige Sachtexte kommen zum Beispiel vom Justizministerium. Da ist es meine Aufgabe, die ursprünglichen Texte zu „entschlacken“. Ich gucke also ganz pragmatisch: Was könnte Otto Normalverbraucher an einem Thema wie „Vorsorgevollmachten“ interessieren? Was ist Vorsorge – und was muss ich dafür tun? Spitzfindigkeiten oder juristische Fachbegriffe lasse ich möglichst weg, denn die sind meistens nur für die Autoren der ursprünglichen Texte wichtig. Ich lasse auch alles weg, was man später in einem Beratungsgespräch besser klären kann. Bei den eher kreativen Texten ist es genau umgekehrt. Hier füge ich manchmal sogar Informationen hinzu, wenn sie im Ausgangstext fehlen. Ein Beispiel: Ich habe für ein Museum Texte über Archäologie am Toten Meer in leichte Sprache übersetzt. Da fand ich es wichtig, hinzuzufügen, warum das Meer tot ist und warum es „Meer“ heißt, obwohl es in Wirklichkeit ein See ist. Wichtig ist also, den ursprünglichen Sinn des Textes zu bewahren? Anja Dworski: Genau. Bei einer Ausstellungsbeschreibung geht es darum, neugierig zu machen. Das möchte ich auch in leichte Sprache übersetzen – nicht nur die Fakten.

Kann leichte Sprache schön sein, Anja Dworski?2023-11-19T14:12:43+01:00

Was macht dich glücklich als Onlinetexter, Benjamin O’Daniel?

2023-11-19T14:30:45+01:00

»Ich bin Deutsch-Deutsch-Übersetzer« »Als Texter trägst doch irgendwie zur Verständigung der Menschheit bei«, sagt mal ein Kollege zu mir. Das hat mich zu einer Umfrage inspiriert: Warum texten Texter? Was macht sie glücklich an ihrem Job? Folge 3: Benjamin O'Daniel vom Content Performance Podcast. Benjamin, was macht dich glücklich als Onlinetexter? Benjamin O’Daniel: Ich sage immer, ich bin Deutsch-Deutsch-Übersetzer. Denn ich übersetze häufig Fachsprache in eine Sprache, die jeder auf den ersten Blick versteht. Häufig sind die User, die auf eine Website kommen nicht unbedingt die Experten. Wir arbeiten mit vielen B2B-Unternehmen zusammen. Ein Ingenieur spricht eine andere Sprache als ein Geschäftsführer oder eine Person aus dem Einkauf. Jeder will ganz andere Dinge wissen. Aber alle wollen die Informationen schnell und einfach aufnehmen. Dafür muss Content klar strukturiert und gut geschrieben sein. Für mich gibt es nichts Besseres, als frühmorgens zwei, drei Stunden konzentriert an einem Text zu arbeiten. Das macht mich zufrieden. Und wenn dann noch eine gute Reaktion kommt, ist es noch besser – denn das gehört dazu! Das Schöne im Online-Bereich ist: Content-Qualität ist messbar. Über das Google-Ranking, die Conversions, die Verweildauer und weitere Metriken. Texten ist für mich keine Kunst, sondern ein Handwerk. Angefangen habe ich ganz klassisch, als Praktikant in einer Lokalredaktion. Ich war 19 Jahre alt und hatte gerade den Zivildienst beendet. Ich habe die typischen lokalen Themen bearbeitet: Kirmes, Karneval, Kommunalpolitik. Später habe ich für die Ressorts Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gearbeitet und dann bei der gleichen Zeitung mein Volontariat absolviert. Ich war der erste Volontär dort, der eine Station in der Online-Redaktion absolviert hat. Anschließend bekam ich eine Redakteursstelle angeboten, entschied mich aber dazu, mich selbständig zu machen. Ich bin in die Onlinewelt eingetaucht, habe unter anderem bei einem Fachverlag eine Online-Redaktion aufgebaut und als Zweitstudium noch Onlinemarketing-Management studiert. Ich bin in zwei Welten zu Hause: Im Content und im Online Marketing. Heute ist das ja eine eigene Disziplin, Content Marketing. Vor fünf Jahren habe ich mich mit Fabian Jaeckert zusammengetan, den ich bereits aus dem Studium kenne. Wir zwei sind ein gutes Gespann: Er ist der „Tekkie“ von uns beiden, kennt sich in Tools und Werbesystemen aus. Als Suchmaschinenoptimierer und Webentwickler schaut er durch eine technische Brille auf jedes Projekt. Das zeigt sich zum Beispiel beim Messen von Content-Qualität. Dafür muss man sich mit verschiedenen Tools, mit Webanalyse tief auseinandersetzen. Ich als Texter habe einen sehr starken Fokus auf die User und entwickle ein Verständnis für die Kunden, die die Website besuchen. In der Suchmaschinenoptimierung geht es aus unserer Sicht darum, richtig guten Content für Besucher und Suchmaschinen zu erstellen. Wir nennen das High Performance Content. Das bedeutet für mich als Texter: sich in Keywords einzufühlen. Wie ist die Suchintention? Was wollen die Menschen erfahren? Welcher Stil, welches Format passt dazu? Wie argumentieren wir auf einer Website? In unserem Content Performance Podcast diskutieren wir regelmäßig diese beiden Blickwinkel. Denn es ist essenziell bei Webprojekten, dass man sie

Was macht dich glücklich als Onlinetexter, Benjamin O’Daniel?2023-11-19T14:30:45+01:00

Was macht dich glücklich als Texterin, Tamara Niebler?

2023-11-19T14:29:21+01:00

Tamara Niebler, freiberufliche Texterin aus München. »Ich will den Menschen zeigen, was Text wert ist« „Als Texter trägst doch irgendwie zur Verständigung der Menschheit bei“, sagt mal ein Kollege zu mir. Das hat mich zu einer Umfrage inspiriert: Warum texten Texter? Was macht sie glücklich an ihrem Job? Folge 2: Tamara Niebler aus München. Was macht dich glücklich an deinem Job als freiberufliche Texterin, Tamara? Tamara Niebler: Für mich war Schreiben immer der Traum. Ich schreibe schon, seit ich klein bin. In der Schulzeit habe ich Kurzgeschichten veröffentlicht. Von daher bin ich wohl recht idealistisch eingestellt, was das Texten angeht. Und ich finde, das kann man sich erlauben. Auch in dieser Welt! Auf meiner Website habe ich ja schon relativ offen darüber geschrieben, dass ich vor eineinhalb Jahren an Burnout erkrankt war und von der Agentur gefeuert wurde, in der ich damals arbeitete. Der normale Arbeitsalltag, mit 40 Stunden pro Woche, in der du wie am Fließband durcharbeitest – darin habe ich mich völlig verloren. Damit bin ich nicht allein: laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) gibt es über 18 Millionen Betroffene in Deutschland, die psychisch erkrankt sind. Und die Zahlen steigen … Diese Krise hat mir damals gezeigt, wie schwer sich der eigene Anspruch an Qualität in einer Leistungsgesellschaft verwirklichen lässt, bei der es immer schneller, höher und weiter gehen muss … Aus dem Hamsterrad kommt man nur heraus, wenn man für sich etwas wagt – und das lohnt sich. Ja, ich bin glücklich als freieTexterin! Die Selbständigkeit war für mich ein Riesendurchbruch. Voraussetzung ist, dass du weißt, was deine Arbeit eigentlich wert ist und was du kannst. Dabei hat mir der Austausch mit einer erfahrenen, selbständigen Texterin sehr geholfen. Und das will ich jetzt weitergeben: Ich bin zwar kein Mitglied in Texter-Vereinen und gehe auch nicht politisch auf die Barrikaden, aber ich blogge zum Beispiel darüber, wie man guten, hochwertigen Content schreibt, der einzigartig ist, kein Werbe-Bla-Bla. Das ist mir persönlich wichtig. Denn jeder Online-Journalist – ob er sich nun Texter, Redakteur, Reporter oder Content Manager nennt – prägt unser gesamtes Berufsbild mit. Ich will den Leuten zeigen, was Text wert ist – Kollegen, aber natürlich auch Kunden. Und weil ich das auf meiner Website beweise, arbeite ich heute genau mit den Leuten zusammen, mit denen ich gut und gerne kommuniziere, die wissen, was meine Arbeit wert ist. So kann ich mir heute die Freiheit nehmen, auch mal einen ganzen Tag lang an einem Text zu arbeiten, mich einzuarbeiten, statt alles auf Stunden herunterzubrechen. Das ist es, was mich am Texten erfüllt. Was macht dich glücklich an deinem Job als freiberufliche Texterin, Tamara? Tamara Niebler: Für mich war Schreiben immer der Traum. Ich schreibe schon, seit ich klein bin. In der Schulzeit habe ich Kurzgeschichten veröffentlicht. Von daher bin ich wohl recht idealistisch eingestellt, was das Texten angeht. Und ich

Was macht dich glücklich als Texterin, Tamara Niebler?2023-11-19T14:29:21+01:00

Warum lässt dich Storytelling nicht los, Ralph Stieber?

2023-12-29T17:16:43+01:00

Vom Helfer zum Mentor: Kann Soziale Arbeit »Markenstorys« nutzen? 2016 kündigte Ralph Stieber mit seinem Xing-Artikel »Den Mist der Werbeagenturen frisst keiner mehr« an, der Werbewelt den Rücken zu kehren. Wenig später gründete er selbst eine Agentur für »Brand Storytelling«. Was treibt ihn an? Ralph, du hast erst mit der Werbewelt abgerechnet und bist dann doch mit einer eigenen Agentur zurückgekehrt. Offenbar lässt dich das Geschichtenerzählen für Marken nicht los. Warum? Ralph Stieber: Mein Artikel 2016 war eine Abrechnung mit der verlogenen Werbebranche, ja. Ich fand es schon immer grotesk, warum so viele Werbeagenturen so miese Werbung fabrizieren, damit Unternehmen die Leute belügen, vollspammen und anschreien können. Ich wollte lieber einen Weg gehen, der ehrlicher, ethischer und effektiver ist. Was mich an guter Werbung fasziniert ist, dass man wirklich Probleme lösen kann. Darum geht es. Der Kunde hat ein Problem und die Agentur hilft ihm das Problem – möglichst effektiv – zu lösen. Das erfordert Kreativität, das Suchen nach der individuellen Lösung für den Kunden. Aber selbst bei den Agenturen, die sich Kreativität ganz fett auf ihre Fahne geschrieben haben, ging es meistens eher darum, dem Kunden alles recht zu machen. Ihr Antrieb war nicht die Kreativität, nicht die beste Lösung für den Kunden zu finden, sondern die Angst davor, den Etat zu verlieren. Wenn du versuchst, es allen recht zu machen, ist das Ergebnis meistens genau das, was wir jeden Tag da draußen oder im Internet ertragen müssen. Die meisten Agenturen spielen die Rolle eines Dienstleisters und nicht die eines Beraters. Das hat mich irgendwann frustriert. Das wollte ich nicht mehr. Darum habe ich der Werbebranche den Rücken gekehrt. Ich hab dann noch als Freelancer gearbeitet, für einen Verlag drei Bücher als Auftragsarbeit geschrieben und noch mal eine Drehbuchschule besucht, um mich wieder mehr auf’s Schreiben zu konzentrieren. Ich komme vom Schreiben und vom Film. War vorher zehn Jahre lang Schauspieler, habe Drehbücher geschrieben und bin dann in die Werbung “gerutscht”. Das Thema Storytelling verfolgt mich also schon mein ganzes Leben. Nach meinem Ausstieg aus der Werbebranche ist in mir der Wunsch gewachsen, etwas Eigenes zu gründen. Eine eigene Agentur, ein Kreativ-Studio oder etwas in die Richtung, um für Marken und Personal Brands zu arbeiten. Aber ich wusste, ich wollte nur noch für Unternehmen arbeiten, die mir sympathisch sind. Unternehmen, die ein wirklich großartiges Produkt haben oder einen Service bieten, um ein Problem für Menschen zu lösen. Ich wollte nicht mehr für Unternehmen arbeiten, die Produkte auf den Markt werfen, die kein Mensch braucht. Und ich wollte keine verlogenen Marketing-Kampagnen mehr entwickeln müssen – Scheiße für Gold verkaufen. Für das neue Agentur-Konzept wollte ich noch mehr meine Stärken einbringen und da war schnell klar: Die eigene Agentur fokussiert sich auf Brand Storytelling, um gute Unternehmen, mit großartigen Produkten und / oder Services zu helfen, ihre Message so zu kommunizieren, dass sie nicht nur ankommt, sondern auch eine starke Verbindung zum Publikum aufbaut. Darum geht es

Warum lässt dich Storytelling nicht los, Ralph Stieber?2023-12-29T17:16:43+01:00

Aurel, der Google-Ads-Texter

2023-12-19T09:05:45+01:00

Inhaltlich kreativ in der Technikwelt: Aurel Sergey, Google-Ads-Texter Google Ads? Das sind die Werbeanzeigen, die erscheinen, wenn du einen Suchbegriff gegoogelt hast. Sie sind als »Anzeige« gekennzeichnet, bestehen aus maximal vier Zeilen Text und stehen meist ganz oben und ganz unten in den Suchergebnissen. Google Ads texten? Klingt unkreativ. Doch mit 146 Zeichen in den Suchergebnissen aufzufallen, ist gar nicht so leicht. Der Texter Aurel Gergey aus Zürich hat sich auf Suchmaschinen-Marketing spezialisiert. Was ihm daran gefällt, erzählt er selbst. Aurel, auf deiner Website nennst du dich den »einzigen Google Ads-Texter im deutschsprachigen Raum«. Wie kam es dazu? Aurel Gergey: Ich lasse mich da gern widerlegen. Aber die Agenturwelt ist mir relativ vertraut und alle Google Ads-Spezialisten, die ich kenne, kommen aus eher dem technischen Bereich und sind keine Texter. Dass ich mich als Kreativer auf Google Ads spezialisiert habe, begann mit reiner Neugier: 2001 habe mich selbständig gemacht. Drei Jahre später war die Möglichkeit, bei Google Adwords Anzeigen zu schalten, in der breiten Öffentlichkeit. Das habe ich gleich ausprobiert, erstmal für mich selbst. Und du bist dabei geblieben. Was gefiel dir daran? Mir gefiel, dass die Google-Anzeigen rein auf Wort basierten. So konnte ich als Texter endlich mal Werbung machen, ohne dass mir ein Grafiker reinquatscht (lacht). Zweitens hatte ich mit Google Ads erstmals den direkten Kontakt zum Publikum – und zwar messbar, schnell und agil. Früher hast du Anzeigen getextet und musstest raten: Hat das jetzt was gebracht? Für jemanden, der wie ich mit Worten etwas bewirken will, ist es schön, dass man Angebot und Nachfrage bei Google so direkt verbinden kann. Die Leute klicken auf die Anzeigen, oder sie klicken eben nicht. Machst du nur Texte oder betreust du die Google Ads-Konten deiner Kunden komplett? Mal so, mal so. Manchmal gebe ich nur die Ideen rein. Aber immer öfter betreue ich das komplette Google Ads-Konto meiner Kunden. Es ist für mich sehr wichtig, involviert zu sein, denn bei Google Ads kannst du nicht einfach einen Text abliefern und das war’s. Sondern es ist ein Vor und Zurück wie beim Weben. Du machst was, schaust, was passiert, und aufgrund der Rückmeldung des Marktes entwickelst du die Textanzeigen weiter. Es gibt immer zwei wichtige Learnings: Was funktioniert und was nicht funktioniert. Ich sage immer, das ist das Tal der Tränen. Da musst du durch, um zu verstehen, welche Botschaft funktioniert. Oft geht es einige Monate, bis sich eine gewisse Stabilität einstellt. Und plötzlich hast du die Klarheit: Jetzt habe ich das Richtige gefunden. Aurel, auf deiner Website nennst du dich den »einzigen Google Ads-Texter im deutschsprachigen Raum«. Wie kam es dazu? Aurel Gergey: Ich lasse mich da gern widerlegen. Aber die Agenturwelt ist mir relativ vertraut und alle Google Ads-Spezialisten, die ich kenne, kommen aus eher dem technischen Bereich und sind keine Texter. Dass ich mich als Kreativer auf Google Ads spezialisiert habe, begann mit reiner Neugier: 2001 habe mich selbständig

Aurel, der Google-Ads-Texter2023-12-19T09:05:45+01:00

Niaw, die Microcopy-Texterin

2023-11-19T14:03:33+01:00

Niaw de Leon, UX-Expertin aus Manila »Der Erfolg digitaler Produkte liegt in ihrer Persönlichkeit« »UX-Texte« oder »Microcopys« – das sind die kleinen, unscheinbaren Texte auf Website-Buttons, Schaltflächen, in Fehlermeldungen, Online-Formularen oder Benutzeranleitungen. Niaw (gesprochen: Ni-au) de Leon hat ein Buch darüber geschrieben. Wie sprachverrückt muss man dafür sein? Niaw, bist du ein Text-Nerd? Niaw de Leon: Ja, ich hatte schon immer eine ziemliche Leidenschaft für Text und Sprache. Als Kind habe ich Geheimsprachen erfunden. Mit etwa acht Jahren begann ich, auf der klobigen 386-Maschine meines Cousins Programmieren zu lernen. So entdeckte ich eine neue Sprache: die Programmiersprache. Damit hatte ich plötzlich eine neue Macht: Ich konnte Dinge beeinflussen, indem ich Worte und Zeichen so oder so anordnete. Später studierte ich Informatik und begann meine Karriere als Java-Softwareentwicklerin in einem IT-Unternehmen aus Hongkong. Wie kam es, dass du dich auf Microcopys spezialisiert hast? Niaw de Leon: Das begann mit einem Projekt des akademischen Netzwerks von Großbritannien. Meine Aufgabe war es, die User Experience (UX) einer Software zu testen. Ich beobachtete, wie Versuchspersonen die Software benutzten. Und mir fiel auf, dass sie bestimmte Schaltflächen nicht finden konnten – einfach nur aufgrund der Wortwahl, die die Programmierer in den Prototypen der Software verwendet hatten. Was müssen UX-Expert*innen können: Programmieren? Oder Texten? Niaw de Leon: Ich kann beides, und das hilft. Für uns Programmierer*innen ist es ziemlich schwer, eine gute Microcopy für die eigene Anwendung zu schreiben. Denn wenn du sie selbst entwickelt hast, siehst du sie als eine Kombination von Modulen und Datenbankschemata. Benutzer*innen sehen die Anwendung aber ganz anders! Um ihren Blick einzunehmen, müssten Programmierer UX-Tests durchführen. Normalerweise setzen Texter*innen die Sprache ein, um zu informieren und zu verkaufen. UX-Texter dagegen führen und fördern das Handeln in einem interaktiven Medium. Das Schreiben von Microcopies erfordert ein gutes Gefühl für Sprache, aber auch Kompetenz im Interaktionsdesign. Wie ist es dir gelungen, beides zu verbinden? Niaw de Leon: Ich hatte das Glück, in einem Team zu arbeiten, das sensibel für UX und Microcopys war. Als ich mich später als Beraterin selbständig machte, suchte ich bewusst nach Kunden, die bereit waren, an Microcopys zu arbeiten. Niaw, bist du ein Text-Nerd? Niaw de Leon: Ja, ich hatte schon immer eine große Leidenschaft für Text und Sprache. Als Kind habe ich Geheimsprachen erfunden. Mit etwa acht Jahren begann ich, auf der klobigen 386-Maschine meines Cousins Programmieren zu lernen. So entdeckte ich eine neue Sprache: die Programmiersprache. Damit hatte ich plötzlich eine neue Macht: Ich konnte Dinge beeinflussen, indem ich Worte und Zeichen so oder so anordnete. Später studierte ich Informatik und begann meine Karriere als Java-Softwareentwicklerin in einem IT-Unternehmen aus Hongkong. Wie kam es, dass du dich auf Microcopys spezialisiert hast? Das begann mit einem Projekt des akademischen Netzwerks von Großbritannien. Meine Aufgabe war es, die User Experience (UX) einer Software zu testen. Ich beobachtete, wie Versuchspersonen die Software benutzten. Und mir fiel auf, dass sie

Niaw, die Microcopy-Texterin2023-11-19T14:03:33+01:00

Was macht dich glücklich am Texterberuf, Peter Breuer?

2023-11-19T14:48:34+01:00

Peter Breuer, Konzeptionstexter "Als Texter hast du keine Routine" "Als Texter trägst doch irgendwie zur Verständigung der Menschheit bei", sagt mal ein Kollege zu mir. Das hat mich zu einer Umfrage inspiriert: Warum texten Texter? Was macht sie glücklich an ihrem Job? Folge 1: Peter Breuer aus Hamburg. Peter, was macht dich glücklich am Texterberuf? Peter Breuer: Texter ist ein Beruf? Das war mir vor 27 Jahren noch neu und ich hätte mich selbst auch nie so bezeichnet. Ich war damals glücklich, dass ich nach dem Designstudium gefragt wurde, ob ich Lust hätte, die Redaktion für ein Fotobuch zu übernehmen und zwischen den einzelnen Kapiteln anderer Autoren textlich zu moderieren. Gefühlt habe ich mich als Mittelding zwischen Conférencier und Lektor, aber ganz sicher nicht als Autor oder Texter. Als das Buch erschien, war ich von heute auf morgen berufstätig und habe in schnellem Wechsel über medizinische Kunststoffe, Fertigsalate und japanische Kameras geschrieben. Zwar haben mich viele der Themen über Jahrzehnte begleitet, aber es kommt auch heute immer noch mehrmals im Monat vor, dass ich mich blitzschnell in ein Thema einarbeite und in 24 Stunden sehr viel über Dachziegel oder Schreibtischstühle wissen muss. Das ist mein Adrenalin in diesem Beruf und froh macht es mich, weil es keine Routine gibt und jedes neue Word-Dokument zunächst völlig weiß ist. Noch nie habe ich eine Idee „auf Halde“ gehabt, die in ein anderes Projekt eingeflossen ist und das würde mich auch langweilen. Stattdessen ist der Texterberuf immer dann an schönsten, wenn man mit Kunden spricht, die für ihr Spezialgebiet wirklich brennen und einem etwas erklären, was man sich vielleicht sogar selbst schon mal gefragt hat: Zum Beispiel, warum bei einem großen schwedischen Möbelhaus die Teelichter seit einiger Zeit in ihrer Packung gestapelt sind und nicht mehr lose im Beutel liegen. Peter, was macht dich glücklich am Texterberuf? Peter Breuer: Texter ist ein Beruf? Das war mir vor 27 Jahren noch neu und ich hätte mich selbst auch nie so bezeichnet. Ich war damals glücklich, dass ich nach dem Designstudium gefragt wurde, ob ich Lust hätte, die Redaktion für ein Fotobuch zu übernehmen und zwischen den einzelnen Kapiteln anderer Autoren textlich zu moderieren. Gefühlt habe ich mich als Mittelding zwischen Conférencier und Lektor, aber ganz sicher nicht als Autor oder Texter. Als das Buch erschien, war ich von heute auf morgen berufstätig und habe in schnellem Wechsel über medizinische Kunststoffe, Fertigsalate und japanische Kameras geschrieben. Zwar haben mich viele der Themen über Jahrzehnte begleitet, aber es kommt auch heute immer noch mehrmals im Monat vor, dass ich mich blitzschnell in ein Thema einarbeite und in 24 Stunden sehr viel über Dachziegel oder Schreibtischstühle wissen muss. Das ist mein Adrenalin in diesem Beruf und froh macht es mich, weil es keine Routine gibt und jedes neue Word-Dokument zunächst völlig weiß ist. Noch nie habe ich eine Idee „auf Halde“ gehabt, die in ein anderes Projekt

Was macht dich glücklich am Texterberuf, Peter Breuer?2023-11-19T14:48:34+01:00