Soziale Arbeit und Marketing – mehr gemeinsam als gedacht?
rebekka-sommer2023-12-18T08:36:09+01:00Slogans entwickeln: Was ich dir nach 10 Jahren als Texterin mitgeben will Wirksame Slogans und Marketingtexte entstehen nicht einfach so. Sie sind das Ergebnis von kreativen und strategischen Prozessen, die darauf abzielen, die Einzigartigkeit von Organisationen oder Marken in Worte und Sprachbilder zu übersetzen. Mein Job als Texterin ist, im Blick zu haben, dass diese Botschaften klar und konsistent sind. Hier zeige ich dir am Beispiel eines Kosmetikateliers, wie ich mit einer Kundin neue Kernbotschaften und Slogans entwickelte. Mit dem Bauch denken Phase 1 der Slogan-Entwicklung: eintauchen Unsere Zusammenarbeit begann mit einem telefonischen Interview. Gespräche sind für mich wichtig, weil ich dabei in die Welt und in die Sprache meiner Kund*innen eintauche. Durch das Erzählen entsteht eine emotionale Verbundenheit. Beim Zuhören erlebe ich mit, was eine Markenpersönlichkeit im Kern ausmacht. Es geht nicht nur darum, Informationen zu sammeln, sondern vielmehr um das, was zwischen den Zeilen liegt. Viele Ideen für Slogans stammen von den Kund*innen selbst. Nur merken sie oft selbst nicht, wie reich sie an Botschaften und Geschichten sind. Das habe ich schon von vielen anderen Kreativen gehört. Unsere Aufgabe liegt im aufmerksamen Zuhören, Sortieren, Erkennen der verborgenen Nuancen und der Geschichten, die eine Marke authentisch und einzigartig machen. Das sind Beispiele für Fragen, die du in diesem Schritt der Slogan-Entwicklung verwenden kannst: Was erzählst du Freunden über deine Arbeit? Was siehst du mit deinem professionellen Blick, was andere Menschen nicht sehen? Wie fühlt sich deine Zielgruppe, wenn sie von dir beraten wurde? Geschichten entwerfen Phase 2 der Slogan-Entwicklung: lostexten Mit den Erkenntnissen aus meiner Analyse entwickelte ich nun erste Textbausteine und Vorschläge für Slogans. Hier floss meine kreative Interpretation dessen ein, was ich herausgehört hatte. Die Kundin hatte in dem ersten Telefonat viel darüber gesprochen, dass sie im Alltag oft Menschen sehe, die sich selbst nicht darüber bewusst zu sein schienen, wie sie ihren Hauttyp pflegen und ihre charakteristischen Schönheitsmerkmale betonen könnten. Dann würde sie am liebsten mit wenigen kosmetischen Handgriffen aktiv werden. Die ersten Slogan-Vorschläge lauteten: Schönheit heißt, dich selbst erkennen Selbstvertrauen, strahlend wie deine Haut Die Idee dahinter: Eine Marke, die die Selbstakzeptanz ihrer Kund*innen fördert. Natürliche Schönheit liegt nicht in makellosen Oberflächen, sondern in dem, was uns einzigartig macht. Mit ihrem professionellen Know-how tragen die Kosmetiker*innen dazu bei, das zu erkennen und hervorzuheben. Dabei verbinden sie das Wissenschaftliche mit dem Wohlgefühl. Im Zentrum der Kommunikation steht die persönliche Verbindung zwischen Kundin und Atelier. Der (emotionale) Nutzen liegt in einem gesteigerten Selbstbewusstsein durch ein gutes Hautgefühl, Schutz, Nahrung und Regeneration für die Haut. Wow, das bin ich! Dein Selbstbewusstsein trägst du auf der Haut. Schönheit zeigt sich nicht in makellosen Oberflächen, sondern in dem, was dich einzigartig macht. Und das sieht ein geschultes Kosmetikerinnen-Auge, sobald du unser Atelier XXX betrittst. Professionelle Kosmetik verbindet sinnvoll angewandte Technologien mit klassischen Methoden. Hightech und Natürlichkeit? Gehören zusammen. Wir wählen Behandlungsformen
Ein Beispiel für Öffentlichkeitsarbeit der Soziale Arbeit im Team
rebekka-sommer2023-12-13T19:51:34+01:00Werbeagentur für Soziale Organisationen – was muss sie können?
rebekka-sommer2023-11-12T11:13:27+01:00Wie in der Ukraine ein Berufsverband für Soziale Arbeit entsteht
rebekka-sommer2024-07-29T17:37:18+02:00Wie in der Ukraine ein Berufsverband für Soziale Arbeit entsteht Gabriele Stark-Angermeier ist als Vertreterin des Deutschen Berufsverbands für Soziale Arbeit (DBSH) in die Ukraine gereist, um Impulse zu sammeln und zu geben: Was kann Soziale Arbeit in Kriegs- und Krisensituationen leisten? Manch eine (mediale) Gegenreaktion auf Putins Angriff wirkt auf Menschen aus sicheren westlichen Ländern fremd und irritierend – dient aber einer Kultur der Selbstermächtigung. Der internationale Austausch hilft, solche Mechanismen zu erkennen. Gabriele, Anfang September bist du in die Ukraine gereist. Wie kam es dazu? Gabriele Stark-Angermeier: Meine Sozialarbeiterkollegin Ana Radulescu ist Professorin in Rumänien und Präsidentin der International Federation of Social Workers (IFSW) für die Region Europa. Sie hat schon zu Beginn des Ukraine-Kriegs an der rumänisch-ukrainischen Grenze ein Netzwerk für Soziale Arbeit aufgebaut. Von hier aus berichtete Ana über die Fluchtsituation und darüber, was notwendig war, um die Hilfsorganisationen und die Polizei an den Grenzübergängen zu unterstützen. Diese Berichte waren der Auslöser für verschiedene IFSW-Mitglieder, vor Ort in der Ukraine ins Gespräch zu kommen. Soziale Arbeit wird künftig immer mehr ein Partner in der Rekonstruktion nach Krisen und Zerstörung sein. Es geht uns darum, von dem Know-how zu lernen, es in andere Regionen zu übertragen und uns auch als Profession weiterzuentwickeln. Wie arbeiten Sozialarbeiter*innen an den ukrainischen Grenzen mit Militär, Polizei und Katastrophenschutz zusammen? Gabriele Stark-Angermeier: Ana Radulescu hatte schon vor rund zwei Jahren das rumänische Militär bei NATO-Übungen im Beraterstab begleitet und Methoden eingebracht, wie man im Fall einer Krise mit Zivilbevölkerung umgeht. Diese Zusammenarbeit hat sie zu Beginn des Ukraine-Kriegs sehr schnell in die erste Reihe gebracht, um Koordinationsaufgaben zu übernehmen oder zu flankieren. So hat der rumänische Katastrophenschutz eng mit dem rumänischen Berufsverband kooperiert, um Soziale Arbeit im Grenzgebiet zu organisieren. An den nördlicheren Grenzübergängen der Ukraine haben sich auch polnische Sozialarbeiter*innen organisiert, dort geschieht das in Zusammenarbeit mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen. Was hast du an der ukrainischen Grenze gesehen? Gabriele Stark-Angermeier: Wir haben zuerst Siret besucht, das ist ein zentraler Grenzübergang zwischen Ukraine und Rumänien. Hier hörten wir Berichte darüber, wie der Transport von Hilfsgütern und die Fluchtroute über den Balkan und Österreich sowie zu uns nach Bayern organisiert wurde. Sozialarbeiter*innen haben Hilfszelte aufgebaut, um die Ukrainer*innen zu empfangen und versorgen. Darunter waren überwiegend Frauen mit Kindern. Es galt, Fragen zu klären: Wo können sie hinreisen? Was brauchen sie? Wie schützt man diese Frauen vor Zuhälterei und anderen Geschäften, während an den Grenzübergängen bereits Menschenhändler bereit stehen? Aus dieser Anfangssituation des Krieges entstand in Siret ein fester Stützpunkt mit Sozialarbeiter*innen und Dolmetscher*innen, die rund um die Uhr solche Fragen und Formalitäten klären. Fördermittel stellte erst der rumänische Staat zur Verfügung, später auch die EU, trotzdem wird hier sehr viel auch ehrenamtlich geleistet. Unterwegs zu dem Grenzübergang sahen wir auf der rumänischen Seite Container stehen, die teils schon wieder geschlossen waren. Viele humanitäre Hilfsorganisationen hatten sich zu Beginn des Krieges hier positioniert, aber völlig unkoordiniert. Die Sozialarbeiter*innen haben mit freiwilligen