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Kann leichte Sprache schön sein, Anja Dworski?

2021-11-06T19:39:30+01:00

Anja Dworski macht leichte Sprache beim Landesverband Lebenshilfe Sachsen e. V. Kann leichte Sprache schön sein, Anja Dworski? Leichte Sprache, einfache Sprache, verständliche Sprache: daran kommt heute in der Sozialen Arbeit keine*r mehr vorbei. Erst recht nicht, wer in sozialen Organisationen für PR oder Marketing zuständig ist. Die Texte in Flyern, Broschüren und auf Websites sollen für jeden verständlich sein. Anja Dworski arbeitet im Büro für Leichte Sprache der Lebenshilfe Sachsen. Dort schreibt sie schwierige Sachtexte so um, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten, also mit einer geistigen Behinderung sie verstehen. Ihre Aufträge kommen von Ministerien, Museen, Ämtern und Organisationen. Kennengelernt habe ich Anja bei einer Fortbildung der Hamburg School of Ideas, die Werbetexter*innen aus- und weiterbildet – denn ursprünglich arbeitete sie in der Werbung, so wie ich. Bei dieser Fortbildung beeindruckte uns Anja alle mit einem außergewöhnlichen Text: Es war eine Einladung zur Vernissage einer modernen Künstlerin, die mit Strumpfhosen tanzt. Ein abstraktes Thema, in leichte Sprache übersetzt. Trotzdem war die Ansprache schön und kunstvoll, ganz anders, als man es von leichter Sprache kennt. Wie das gelingt, erzählt Anja Dworski selbst. 5 Fragen an eine Texterin für leichte Sprache Anja, du hat deinen „kreativen Job“ für einen „sozialen Job“ aufgegeben. Verbindest du die beiden Welten? Anders gefragt: Kann leichte Sprache auch kreativ, poetisch und inspirierend sein? Anja Dworski: Wenn es nach mir geht, definitiv ja! Aber ich glaube, mit der Meinung stehe ich ziemlich allein da.Die leichte Sprache hat viele Regeln. Wenn man sich strikt an alle hält, ist mir der Informationsfluss oft zu zäh. Und manche Regeln machen die Sprache einfach unschön. Deshalb hinterfrage ich sie manchmal. Was sind das für Regeln, die die Sprache „unschön“ machen? Anja Dworski: Zum Beispiel sollte man in leichter Sprache immer das gleiche Wort für eine Sache benutzen. Also: Wenn ich in einem Text einmal von „Medikament“ rede, dann soll ich das durchgehend tun und nicht mal „Arznei“ und mal „Tablette“ schreiben. Darum sind Texte in leichter Sprache oft nicht sehr abwechslungsreich. Eine andere Regel ist, dass man den Genitiv möglichst weglassen soll. Ich finde jedoch, man kann ihn mit Fingerspitzengefühl doch einsetzen! Alle meine Texte in leichter Sprache werden von Menschen mit Lernschwierigkeiten geprüft. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Genitiv sehr wohl verstanden wird. Wichtig ist, diese typische Amtssprache zu vermeiden: „Der Ausschuss des Wahlkreises des Landkreises hat beschlossen, dass …“ Solche Texte sind schwer zu verstehen. Wie gehst du vor, wenn du Texte in leichte Sprache übersetzt? Anja Dworski: Ich unterscheide erstmal zwei Arten von Texten: „schwierige Sachtexte“ und „kreative Texte“. Schwierige Sachtexte kommen zum Beispiel vom Justizministerium. Da ist es meine Aufgabe, die ursprünglichen Texte zu „entschlacken“. Ich gucke also ganz pragmatisch: Was könnte Otto Normalverbraucher an einem Thema wie „Vorsorgevollmachten“ interessieren? Was ist Vorsorge – und was muss ich dafür tun? Spitzfindigkeiten oder juristische Fachbegriffe lasse ich möglichst weg, denn

Kann leichte Sprache schön sein, Anja Dworski?2021-11-06T19:39:30+01:00

Texter-Tipp 3: Fachsprache vs. lebendige Sprache?

2021-09-19T09:44:53+02:00

Texter-Tipp 3: Fachsprache vs. lebendige Sprache Im Texter-Tipp 1 schrieb ich darüber, wie du für lebendige Texte sorgst, indem du schreibst, wie du sprichst. »Das ist ja alles schön und gut«, werden jetzt manche von euch sagen, »aber meine Zielgruppe sind Wissenschaftler*innen, Ingenieur*innen, Sozialarbeiter*innen. Die wollen Fachtexte und keine einfache Sprache.« Und ihr habt Recht: »Einfache Texte« dürfen nicht »inhaltlich banal« sein Fachsprache drückt Zugehörigkeit aus Sprache schult das Denken und manchmal braucht es Komplexität Kommunikation wird kompakter, wenn du komplexe Zusammenhänge in einen Fachbegriff packen kannst Je besser ausgebildet deine Zielgruppe ist, desto werbekritischer wird sie auch sein – und desto weniger wirkt verschleiernde Werbesprache Andererseits … Fachleute sind auch Menschen Auch sie sind überflutet von tausenden Werbebotschaften, die täglich auf uns einprasseln Auch sie müssen selektieren, welche Information sie aufnehmen und welche nicht Auch sie treffen Entscheidungen aufgrund von Emotionen Leichte, lebendige Sprache produziert im Kopf Bilder und Geschichten Auch Fachleute merken sich Bilder und Geschichten leichter als Fakten Fazit: Es gibt keinen Unterschied zwischen Fachsprache und leichter, lebendiger Sprache! Wer wird es dir übel nehmen, wenn es deine Image-Broschüre oder Website einfach zu lesen ist – und Spaß macht? Unterscheide je nach Medium: Natürlich darf deine Sprache in einem Whitepaper oder Fachbeitrag etwas wissenschaftlicher oder komplexer klingen als auf Instagram. Und ihr habt Recht: »Einfache Texte« dürfen nicht »inhaltlich banal« sein Fachsprache drückt Zugehörigkeit aus Sprache schult das Denken und manchmal braucht es Komplexität Kommunikation wird kompakter, wenn du komplexe Zusammenhänge in einen Fachbegriff packen kannst Je besser ausgebildet deine Zielgruppe ist, desto werbekritischer wird sie auch sein – und desto weniger wirkt verschleiernde Werbesprache Andererseits … Fachleute sind auch Menschen Auch sie sind überflutet von tausenden Werbebotschaften, die täglich auf uns einprasseln Auch sie müssen selektieren, welche Information sie aufnehmen und welche nicht Auch sie treffen Entscheidungen aufgrund von Emotionen Leichte, lebendige Sprache produziert im Kopf Bilder und Geschichten Auch Fachleute merken sich Bilder und Geschichten leichter als Fakten Fazit: Es gibt keinen Unterschied zwischen Fachsprache und leichter, lebendiger Sprache! Wer wird es dir schon übel nehmen, wenn es deine Image-Broschüre oder Website einfach zu lesen ist – und Spaß macht? Unterscheide je nach Medium: Natürlich darf deine Sprache in einem Whitepaper oder Fachbeitrag etwas wissenschaftlicher oder komplexer klingen als auf Instagram. Photo by: Jessica Ruscello Macht Texten glücklich, Tamara Niebler? Diese Beiträge könnten dich auch interessieren Storytelling für den Zahnarzt Niaw, die Microcopy-Texterin Diese Beiträge könnten dich auch interessieren Macht Texten glücklich, Peter Breuer? Was macht dich glücklich als Onlinetexter, Benjamin O'Daniel? Warum lässt dich Storytelling nicht los, Ralph Stieber?

Texter-Tipp 3: Fachsprache vs. lebendige Sprache?2021-09-19T09:44:53+02:00

Bergneustädter Gespräche, neu gedacht

2021-10-26T22:14:08+02:00

Hannes Wolf, ehrenamtlicher Vorsitzender des Berliner Landesverbands für Soziale Arbeit e. V. (DBSH) Bergneustädter Gespräche, neu gedacht Wer sich mit Öffentlichkeitsarbeit in der Sozialen Arbeit auseinandersetzt, stößt schnell auf einen Literatur-Klassiker: Die »Bergneustädter Gespräche«, erschienen vor mehr als 50 Jahren. Damals kamen Expert*innen aus Sozialer Arbeit und Journalismus zusammen, um sich auszutauschen, Barrieren abzubauen und gemeinsam Leitlinien für eine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Sozialer Arbeit zu entwickeln. Auch Hannes Wolf kennt dieses Format: Der ehrenamtliche Vorsitzende des Berliner Landesverbands für Soziale Arbeit (DBSH) vermittelt oft zwischen Journalist*innen und Fachkräften der Sozialen Arbeit. Wir haben uns ausgetauscht: Was ist das Besondere und Reizvolle an diesem Format? Wie lässt es sich in die digitale Zukunft denken? Wer würde teilnehmen, wenn die Bergneustädter Gespräche heute stattfänden? Wären – neben Journalist*innen – auch Blogger*innen, Influencer*innen und Social Media-Expert*innen eingeladen? »Journalisten sagen: Das ist unser Job, gebt uns die Geschichten« Herr Wolf, bei den »Bergneustädter Gesprächen« vor 50 Jahren muss heiß diskutiert worden sein. Die Texte lesen sich, als wären zwei Fronten aufeinandergeprallt. Woher kommt eigentlich diese Skepsis von Sozialarbeiter*innen gegenüber »der Presse«? Hannes Wolf: Gute Frage, diese Skepsis begegnet mir auch. Gleichzeitig erlebe ich in der Sozialen Arbeit auch immer wieder eine gewisse Unbedarftheit, wenn es um Pressearbeit geht. Wir haben ja oft ein vorgefertigtes Bild gegenüber anderen Professionen. Und das kann sich nur ändern, wenn wir uns damit aktiv auseinandersetzen. Sie organisieren für den DBSH immer wieder Workshops, bei denen Journalist*innen und Sozialarbeitende zusammenkommen. Was hören Sie da, was ist sind die Hauptsorgen von Sozialarbeiter*innen, wenn es um Pressearbeit geht? Zum einen wird oft der rechtliche Rahmen thematisiert. In den Workshops tauchen Fragen auf wie: »Was darf ich überhaupt sagen, was erlaubt mein Arbeitgeber? Wozu bin ich befugt? Wieviel Kontrolle habe ich darüber, wie mein Input im Artikel schließlich dargestellt wird?« Das ist natürlich besonders für Sozialarbeiter*innen wichtig, die in Behörden arbeiten. Dort kann Pressearbeit als bedrohlich wahrgenommen werden, weil schließlich Wahlen dranhängen. Zweitens geht es oft darum, wie Klient*innen dargestellt werden. »Werden die Menschen als Opfer dargestellt? Wird emotionalisiert, dramatisiert?« Was ist Ihre Antwort? Ich ermutige die Kolleg*innen, nicht pauschal abzuwehren und zu sagen »Wir sprechen nicht mit der Presse«, aus Angst, etwas falsch zu machen. Sondern sich viel mehr der eigenen Rolle bewusst zu werden und einen professionellen Umgang zu versuchen. Wir müssen uns bewusst machen: Die Kommunikation ist im Journalismus einfach eine andere als in der Wissenschaft! In der Pressearbeit braucht es dieses Konkretwerden, Geschichten erzählen. Da sträubt man sich in der Sozialen Arbeit, weil wir in unserer Ausbildung gelernt haben, dass immer größere, strukturelle Probleme hinter den Herausforderungen von Einzelnen stehen, und wir tun uns schwer damit, persönliche Einzelschicksale zu erzählen. »Das kann man doch nicht verallgemeinern!«, heißt es dann. Damit ist die Soziale Arbeit aber nicht allein: Jede Profession steht in ihrer Kommunikation nach außen vor der Herausforderung, Komplexität zu reduzieren, ohne für das eigene

Bergneustädter Gespräche, neu gedacht2021-10-26T22:14:08+02:00

Freiberufler-Strategie

2021-11-30T16:19:09+01:00

Wie schaffe ich es, mir als Teilzeit-Freiberuflerin die richtigen Kunden und Projekte herauszupicken? Freiberufler-Strategie In den letzten Tagen bin ich viel gerannt. Geistig, nicht körperlich. Dabei sollte es doch umgekehrt sein: Vor rund einem Jahr hatte ich mich für eine Kombi aus Teilzeit-Job UND Selbständigkeit entschieden, um wieder mehr Zeit für das zu haben, was im Leben wirklich wichtig ist wie Kind, Kaninchen, Kreativität – und Bewegung. Also: Lieber in echt rennen oder zumindest öfter im Wald spazieren gehen, statt im Kopf von Projekt zu Projekt hetzen. Warum jetzt also wieder Hamsterrad? Was ist schief gelaufen? Muss ich Aufträge besser selektieren und »Nein« sagen lernen? Braucht es speziellen Strategien, um als Teilzeit-Freiberuflerin langfristig ausgelastet, aber nicht überlastet zu sein? Jetzt habe ich Urlaub. Zeit, einige Grundsatzfragen zu stellen! Als Freiberufler*in »Nein-Sagen« lernen? Erstmal was Schönes: Seit dem Start meiner Selbständigkeit als Texterin bin ich ausgebucht. Darüber freue ich mich. Logisch! Erstens, ich muss keine Akquise machen. Zweitens spüre ich, dass langjährige Bekannte mir vertrauen und gerne mit mir arbeiten. Und drittens: Seit ich meinen LinkedIn-Status auf "Freelancer" geändert habe, ploppen im meinem Netzwerk plötzlich spannende Projekte auf, mit denen ich vorher nicht gerechnet hätte! Ich bin ein neugieriger Mensch und freue mich über jede Anfrage. Doch jetzt stehe ich vor dem Dilemma, dass ich mir freiberufliche Projekte nicht nur aussuchen kann, sondern muss: Weil ich ja auch noch einen tollen Hauptjob habe, in dem ich Vollgas geben will. Und weil ich nach 13 Jahren Alleinerziehend-Sein wieder neue Kraft tanken muss und auch dafür Zeit brauche. Immer arbeiten geht nicht, so verlockend es auch ist. Mein Ziel für 2021 war: »Ein ausgeglichenes, gesundes Leben führen.« Das Jahr ist bald zur Hälfte rum und ich merke: Wenn ich das Ziel noch erreichen will, brauche ich jetzt eine gute Strategie. Erstmal was Schönes: Seit dem Start meiner Selbständigkeit als Texterin bin ich ausgebucht. Darüber freue ich mich. Logisch! Erstens, ich muss keine Akquise machen. Zweitens spüre ich, dass langjährige Bekannte mir vertrauen und gerne mit mir arbeiten. Und drittens: Seit ich meinen LinkedIn-Status auf "Freelancer" geändert habe, ploppen im meinem Netzwerk plötzlich spannende Projekte auf, mit denen ich vorher nicht gerechnet hätte! Ich bin ein neugieriger Mensch und freue mich über jede Anfrage. Doch jetzt stehe ich vor dem Dilemma, dass ich mir freiberufliche Projekte nicht nur aussuchen kann, sondern muss: Weil ich ja auch noch einen tollen Hauptjob habe, in dem ich Vollgas geben will. Und weil ich nach 13 Jahren Alleinerziehend-Sein wieder neue Kraft tanken muss und auch dafür Zeit brauche. Immer arbeiten geht nicht, so verlockend es auch ist. Mein Ziel für 2021 war: »Ein ausgeglichenes, gesundes Leben führen.« Das Jahr ist bald zur Hälfte rum und ich merke: Wenn ich das Ziel noch erreichen will, brauche ich jetzt eine gute Strategie. Wie definiere ich meine »Wunschprojekte«?

Freiberufler-Strategie2021-11-30T16:19:09+01:00

Oma Betty

2021-04-10T14:47:28+02:00

Oma Betty - eine Erinnerung Vor fast zwei Jahren schrieb ich für die Zeitschrift Publik Forum ein »Sozialprotokoll« über meine Oma. In diesem Format kommen Menschen selbst zu Wort, die etwas Besonderes erlebt haben. Meine Oma floh nach dem Zweiten Weltkriege vor den russischen Soldaten und kam so von Pommern nach Süddeutschland – diese Geschichte habe ich oft gehört. Später hatte sie in ihrem Haus vier Mieter, die aus Syrien geflüchtet waren. Mit ihnen hatte sie viel gemeinsam: Die Liebe zum Gemüsegarten, zum Beispiel. Vor wenigen Tagen ist meine Oma gestorben. Eine Erinnerung: Oma Betty erzählt: »Man weiß im Leben nie, wie’s weiter geht. Wenn ich aus meinem Küchenfenster auf den Hof schaue, hat sich viel verändert. Da hinten steht noch der alte Brunnentrog von damals, als wir einzogen. Aber der Kirschbaum ist weg, und auch die Hasenställe. Viele Pflastersteine auf dem Hof habe ich im Lauf der Jahre selbst gesetzt. Vor zwanzig Jahren kam mir mitten in der Nacht die Idee, hinten am Haus anzubauen. Heute vermiete ich drei Wohnungen. Dass alle meine Mieter aus Syrien geflüchtet sind, ist eigentlich ein Zufall. Und irgendwie auch nicht. Dieser Hass gegenüber Flüchtlingen, den habe ich auch erlebt. Besonders hart war’s bei uns in Mecklenburg, wo wir nach unserer Ausweisung aus Pommern nach dem Krieg bei einem Bauern einquartiert wurden. Er ließ uns nicht einmal in seine Küche, obwohl er Deutscher war wie wir. Wir mussten unsere Kartoffeln im Zimmer im Heizofen backen. Wir wohnten zu fünft auf zwölf Quadratmetern: Mutti, meine drei kleinen Geschwister und ich. Meine großen Schwestern waren weg in den Westen. Vati war in polnischer Gefangenschaft, seit uns bei unserer ersten Flucht vor der Front die Russen eingeholt hatten. Unser russischer Zwangsarbeiter, der Alex, hatte sich dafür eingesetzt, dass er nicht erschossen wurde. Wir Kinder haben Alex geliebt und mit ihm herumgetobt, als wir noch auf unserem Bauernhof in Antonswalde lebten. Zwei meiner Mieter hatten auch Landwirtschaft in Syrien. Einer von ihnen pflanzt im Gemüsegarten Mini-Auberginen an, die Samen hat er aus der Heimat. Der kleine Junge, der jetzt über mir wohnt, ruft »Oma, Oma«, wenn er mich sieht. Kürzlich war er mit seiner Familie wochenlang verreist. Sie haben die Großeltern besucht, die in einem Nachbarland von Syrien leben. Ich habe mir Sorgen gemacht, weil sie so lange nicht zurückkamen. Die Mutter des jungen Studenten, der bei mir im Dachgeschoss wohnt, kenne ich. Sie lebt in Offenburg. So wie wir damals, als wir endlich die Genehmigung bekommen hatten, nach Süddeutschland zu ziehen. Das war im Jahr 1952. Ich war 19 Jahre alt und hatte ich mich wieder erholt von den Krankheiten der Reise: Gelbfieber, Rippenfell-, Lungen- und Hirnhautentzündung. Wir waren vier Tage lang in einem Kohlewaggon transportiert worden und ich streckte unterwegs immer den Kopf hinaus, weil ich in dem staubigen Wagen kaum Luft bekam. Durch den Luftzug muss ich mir die Krankheiten eingefangen haben. Auch die schlimmen Bilder im Kopf waren schwächer geworden. Ich hatte gesehen, was die

Oma Betty2021-04-10T14:47:28+02:00

Wieso mich die kreative Anfangsphase in Projekten beflügelt

2021-09-11T22:06:03+02:00

Manch einer versteckt sich hinter Fotos in schwarz-weißen Anzügen – und lernt dann fliegen. Wieso mich die kreative Anfangsphase in Projekten beflügelt „Als Texter trägst doch irgendwie zur Verständigung der Menschheit bei“, sagt mal ein Kollege zu mir. Das hat mich zu einer Umfrage inspiriert: Warum texten Texter? Was macht sie glücklich an ihrem Job? Folge 4: Ich selbst, Rebekka Sommer. Habe heute mal wieder ein Erstgespräch mit einem Kunden geführt. »Ein Anzugtyp«, dachte ich. Das war vor dem Telefonat. Jetzt – 30 Minuten später – bin ich begeistert und beflügelt: Der Typ ist Chef eines Maklerbüros. Auf seinen Website-Fotos trägt er tatsächlich einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd. »Wir sind aber keine Pinguine!«, sagt er mir. Und sofort dringt durch, wer er wirklich ist: Einer, der als Kind schon Grundrisse zeichnete, um sich sein eigenes Geschäft (eine Tierhandlung) vorzustellen. Einer, der zunächst einen handfesten Bauberuf lernte, weil er sich für Gebäude, Wohnungen, Häuser leidenschaftlich interessiert. Einer, der als Bauherr selbst ein denkmalgeschütztes Haus aus dem Jahr 1462 saniert – einfach um zu zeigen, dass das geht. Selbst lebt er auf dem Berg, mit Weitblick ins Tal hinunter. Er fährt einen Oldtimer-Käfer. Und er hat Hühner. Wieso er all das auf seiner Website hinter einem Bild im schwarz-weißen Anzug versteckt? Keine Ahnung! Doch das zu ändern ist ja mein Job und nicht seiner. Zum Glück! Und schon purzeln die Ideen, wie ein Immobilienmakler durch mehr Persönlichkeit im Marketing Vertrauen schaffen kann. Ich bin beflügelt. Habe heute mal wieder ein Erstgespräch mit einem Kunden geführt. »Ein Anzugtyp«, dachte ich. Das war vor dem Telefonat. Jetzt – 30 Minuten später – bin ich begeistert und beflügelt: Der Typ ist Chef eines Maklerbüros. Auf seinen Website-Fotos trägt er tatsächlich einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd. »Wir sind aber keine Pinguine!«, sagt er mir sofort. Und sofort dringt durch, wer er wirklich ist: Einer, der als Kind schon Grundrisse zeichnete, um sich sein eigenes Geschäft (eine Tierhandlung) vorzustellen. Der einen handfesten Bauberuf lernte, weil er sich für Gebäude, Wohnungen, Häuser leidenschaftlich interessiert. Er saniert als Bauherr selbst ein denkmalgeschütztes Haus aus dem Jahr 1462 – um zu zeigen, dass das geht. Selbst lebt er auf dem Berg, mit Weitblick ins Tal hinunter. Er fährt einen Oldtimer-Käfer. Und er hat Hühner. Wieso er all das auf seiner Website hinter einem Bild im schwarz-weißen Anzug versteckt? Keine Ahnung! Doch das zu ändern ist ja mein Job und nicht seiner. Zum Glück! Und schon purzeln die Ideen, wie ein Immobilienmakler durch Persönlichkeit Vertrauen schaffen kann. Ich bin beflügelt. Oma Betty – eine Erinnerung Diese Beiträge könnten dich auch interessieren Was macht dich glücklich als Onlinetexter, Benjamin O'Daniel? Niaw, der Text-Nerd Diese Beiträge könnten dich auch interessieren Macht Texten glücklich, Peter Breuer?

Wieso mich die kreative Anfangsphase in Projekten beflügelt2021-09-11T22:06:03+02:00

Texter-Tipp 1: Schreib, wie du sprichst

2021-09-19T09:46:08+02:00

Texter-Tipp 1: Schreib, wie du sprichst Schreiben und Sprechen, das ist zweierlei: Wir reden, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Doch Schreiben ist für viele Menschen ein akademischer Akt. Je länger ein Kind zur Schule geht, desto abstrakter lernt es, zu formulieren. Und das ist wichtig, denn Sprache formt das Denken. Im Marketing wollen wir aber Beziehung herstellen! Dafür brauchen wir eine lebendige, natürliche Sprache. Lebendig texten ist gar nicht so leicht. Wir müssen uns dafür manches abtrainieren, was wir in Schule und Studium übers Schreiben gelernt haben. Eine Regel für lebendige Texte ist: Schreib, wie du sprichst. Das sind Beispiele, wie sich geschriebene und gesprochene Sprache unterscheiden:Wir sagen »auf« und schreiben »offen«Wir sagen »gucken« und schreiben »schauen«Wir sagen »egal« und schreiben »gleichgültig«Wir sagen »Mach's« und schreiben »Mach es«Wenn wir davon abweichen, fühlt sich das irgendwie komisch an. Doch es macht deine Texte natürlicher und sympathischer. Diese Tipps helfen dir: Mach's kurz: Schreib »Kids« statt »Kinder«, »Info« statt «Information» Benutze Verben: Vermeide abstrakte Substantivierungen wie »der Wille« oder »das Radfahren«. Mach lieber Verben draus: »Ich will« oder »Der Junge fährt Rad«. Hast du gemerkt? Sofort entsteht ein Bild vor deinen Augen. Subjekt, Prädikat, Objekt: Halte dich beim Texten an die Grundschulregel. Und meide das Passiv. So bringt du das Wesentliche auf den Punkt. So wird aus »Die Texte sollen lebendiger herüberkommen« der klare Satz »Ich will lebendige Texte«. Lebendig texten ist gar nicht so leicht. Wir müssen uns dafür manches abtrainieren, was wir in Schule und Studium übers Schreiben gelernt haben. Eine Regel für lebendige Texte ist: Schreib, wie du sprichst. Das sind Beispiele, wie sich geschriebene und gesprochene Sprache unterscheiden:Wir sagen »auf« und schreiben »offen«Wir sagen »gucken« und schreiben »schauen«Wir sagen »egal« und schreiben »gleichgültig«Wir sagen »Mach's« und schreiben »Mach es«Wenn wir davon abweichen, fühlt sich das irgendwie komisch an. Doch es macht deine Texte natürlicher und sympathischer. Diese Tipps helfen dir: Mach's kurz: Schreib »Kids« statt »Kinder«, »Info« statt «Information» Benutze Verben: Vermeide abstrakte Substantivierungen wie »der Wille« oder »das Radfahren«. Mach lieber Verben draus: »Ich will« oder »Der Junge fährt Rad«. Hast du gemerkt? Sofort entsteht ein Bild vor deinen Augen. Subjekt, Prädikat, Objekt: Halte dich beim Texten an die Grundschulregel. Und meide das Passiv. So bringt du das Wesentliche auf den Punkt. So wird aus »Die Texte sollen lebendiger herüberkommen« der klare Satz »Ich will lebendige Texte«. Photo by: Jessica Ruscello Macht Texten glücklich, Tamara Niebler? Diese Beiträge könnten dich auch interessieren Storytelling für den Zahnarzt Niaw, die Microcopy-Texterin Diese Beiträge könnten dich auch interessieren Macht Texten glücklich, Peter Breuer? Was macht dich glücklich als Onlinetexter, Benjamin O'Daniel? Warum lässt dich Storytelling nicht los, Ralph Stieber?

Texter-Tipp 1: Schreib, wie du sprichst2021-09-19T09:46:08+02:00

Texter-Tipp 2: Wie du mit einem Wort den kompletten Text versaust

2021-09-19T09:07:57+02:00

Texter-Tipp 2: Wie du mit einem Wort den kompletten Text versaust Neulich warf mir ein Kollege vor, ich sei perfektionistisch. Okay. Mag sein. Habe ich bislang nicht so gesehen, stehe ich aber dazu. Beim Texten geht es manchmal um jedes einzelne Wort. Kennst du das, wenn jemand in deinem Text herumfuhrwerkt, als würde er dir ein Messer im Bauch umdrehen? Bitte lies diesen Text: Klingt rund, oder? Und jetzt ließ bitte, was mein Kunde draus gemacht hat: Aaaaaaaarg! Designstark? Aua. Was soll das heißen? Was passiert in einem Kopf, wenn du das Wort liest? Vermutlich – gar nichts, oder? Es ploppen Fragezeichen auf. Aber kein Bild. »Designstark« ist eine Worthülse. Ein fehlgeleiteter Versuch, Leser zu manipulieren. Das Gegenteil von Augenhöhe und Beziehung. Das Gegenteil von einer guten Geschichte. Dieses eine Wort versaut das ganze Bild, das in deinem Kopf hätte entstehen können. Weil du dran hängenbleibst und rätselst, was das heißen mag. »Designstark?« Designstark. So klingt es, wenn jemand, der das sonst nie tut, denkt, er müsse »Werbung machen«. Einer der wichtigsten Tipps fürs Texten lautet: »Vermeide Adjektive«. Versuche, deine innere Alarmglocke bei jedem Adjektiv schrillen zu lassen. Denn oft sind sie überflüssig. Und angeberisch. In dem Wort »Einzigartig« steckt schon der Grundgedanke von Design: »Form follows funktion«. Lass solche Gedanken wirken. Sie sind viel stärker als Worthülsen wie »designstark«. Foto: Aarón Blanco Tejedor, unsplash.com Aaaaaaaarg! Designstark? Aua. Was soll das heißen? Was passiert in einem Kopf, wenn du das Wort liest? Vermutlich – gar nichts, oder? Es ploppen Fragezeichen auf. Aber kein Bild. »Designstark« ist eine Worthülse. Ein fehlgeleiteter Versuch, Leser zu manipulieren. Das Gegenteil von Augenhöhe und Beziehung. Das Gegenteil von einer guten Geschichte. Dieses eine Wort versaut das ganze Bild, das in deinem Kopf hätte entstehen können. Weil du dran hängenbleibst und rätselst, was das heißen mag. »Designstark?« Designstark. So klingt es, wenn jemand, der das sonst nie tut, denkt, er müsse »Werbung machen«. Einer der wichtigsten Tipps fürs Texten lautet: »Vermeide Adjektive«. Versuche, deine innere Alarmglocke bei jedem Adjektiv schrillen zu lassen. Denn oft sind sie überflüssig. Und angeberisch. In dem Wort »Einzigartig« steckt schon der Grundgedanke von Design: »Form follows funktion«. Lass solche Gedanken wirken. Sie sind viel stärker als Worthülsen wie »designstark«. Foto: Aarón Blanco Tejedor, unsplash.com Macht Texten glücklich, Tamara Niebler? Diese Beiträge könnten dich auch interessieren Storytelling für den Zahnarzt? 3 Tipps, wie du mit einzigartigen Texten hervorstichst Diese Beiträge könnten dich auch interessieren Macht Texten glücklich, Peter Breuer? Was macht dich glücklich als Onlinetexter, Benjamin O'Daniel? Warum lässt dich Storytelling nicht los, Ralph Stieber?

Texter-Tipp 2: Wie du mit einem Wort den kompletten Text versaust2021-09-19T09:07:57+02:00

Fachkräfte-Kampagne für MEDICLIN

2022-04-08T16:53:16+02:00

»Weil Reha nur im Team gelingt« »Warum ich gern hier arbeite?« Mitarbeitende des MEDICLIN Reha-Zentrums Gernsbach erzählen für eine Fachkräfte-Kampagne, was sie täglich motiviert, was sie an Ihrer Arbeit lieben, was sie antreibt – und wecken so Interesse bei künftigen Kollegen für Therapie und Pflege. Das Projekt auf einen Blick Kunde: MEDICLIN AG Agentur: qu-int.gmbh, Freiburg Zielgruppe: Pflegekräfte, Therapeut*innen Mein Anteil: Slogan, Konzeption von Videos und Projektmanagement, Onlinemarketing (Konzept, Keywordanalyse, Text), Zeitungstexte, interne Kommunikation Mein Rückblick: Interne Kommunikation war essenziell, damit die Kampagne mitgetragen wird. Der Slogan »Kollegen suchen Kollegen« ist bei den Mitarbeiter*innen in den Alltagsgebrauch übergegangen. Kollegen suchen Kollegen: Noch mehr Referenzen:

Fachkräfte-Kampagne für MEDICLIN2022-04-08T16:53:16+02:00

Storytelling für den Zahnarzt

2022-04-08T17:42:19+02:00

»Ein guter Zahnarzt sieht den ganzen Menschen« Hand aufs Herz: Wer geht schon gern zum Zahnarzt? Für die Patienten von Dr. Sven Egger aus Basel ist die Hürde jetzt zumindest etwas geringer – denn der Spezialist für rekonstruktive Zahnmedizin präsentiert sich auf seiner Website ganz menschlich und nahbar. Als guter Freund, Zuhörer und Heavy Metal-Fan. Seine Patientinnen und Patienten erzählen, was ihnen hier in der Praxis gefällt und wie sich ihr Leben mit der ganzheitlichen zahnmedizinischen Behandlung veränderte: Die Künstlerin Nicole Wietlisbach hatte als Kind schon Schwierigkeiten mit Zähnen und Zahnfleisch. Immer Karies, immer Schmerzen, nicht einmal Süßigkeiten durfte sie essen. Erst Dr. Eggers ganzheitlicher Blick hat ihr gezeigt, was dahinter steht und wie sie Zahnprobleme von vornherein meiden kann: zum Interview Elisabeth Fink-Mäder freut sich über ihre Zahnimplantate. Und bekommt Komplimente für ihr Lächeln! Getraut hat sie sich diesen Schritt aber erst nach jahrelanger Behandlung bei Dr. Sven Egger: zum Interview Andreas Fink ist der Mann von Elisabeth Fink-Mäder. Und nachdem er Zahnarztbesuche mit schlechtem Bauchgefühl jahrelang auf die lange Bank geschoben hatte, ließ er sich auf Rat seiner Frau eines Tages dann doch auf eine Behandlung ein – und geht heute eigentlich ganz gern zum Zahnarzt: zum Interview Boris Brunow knirscht mit den Zähnen. Schon immer. In einer beruflich anstrengenden Zeit wurde das Knirschen so stark, dass er sich nachts die Zahnsubstanz beinahe »weggemalmt« hätte. Schließlich ließ er sich von seinem Freund Dr. Sven Egger »Veneers« anbringen, also Keramikschalen, die auf die echten Zähne aufgebracht werden. Nun kam nicht nur sein Gebiss wieder in Form, sondern auch sein gesamtes Leben: zum Interview Dem früheren Bürgerratspräsidenten Guy Trächslin sind Präzision und Verlässlichkeit schon immer sehr wichtig gewesen. Ihm imponiert, wie Dr. Sven die Zähne betrachtet und welche Technologien er dafür einsetzt: "Er kann zum Beispiel ein 3D-Bildgebungsverfahren (DVT) einsetzen, um den gesamten Kiefer ganzheitlich zu analysieren." Zum Interview geht's hier entlang. Das Projekt auf einen Blick Kunde: Zahnarztpraxis Aesthetikart Agentur: Markus Ruf, www.markusruf.de Unternehmensberatung: from belief to knowledge, www.fbtk.com Neuro-Zielgruppe nach Visual Questionnaire: Beziehungsorientierte und Individualisten Mein Anteil: Interview, Text Mein Rückblick: Spannende Auseinandersetzung mit Neuromarketing-Ansätzen Seine Patientinnen und Patienten erzählen, was ihnen hier in der Praxis gefällt und wie sich ihr Leben mit der ganzheitlichen zahnmedizinischen Behandlung veränderte: Die Künstlerin Nicole Wietlisbach hatte als Kind schon Schwierigkeiten mit Zähnen und Zahnfleisch. Immer Karies, immer Schmerzen, nicht einmal Süßigkeiten durfte sie essen. Erst Dr. Eggers ganzheitlicher Blick hat ihr gezeigt, was dahinter steht und wie sie Zahnprobleme von vornherein meiden kann: zum Interview Elisabeth Fink-Mäder freut sich über ihre Zahnimplantate. Und bekommt Komplimente für ihr Lächeln! Getraut hat sie sich diesen Schritt aber erst nach jahrelanger Behandlung bei Dr. Sven Egger: zum Interview Andreas Fink ist der Mann von Elisabeth Fink-Mäder. Und nachdem er Zahnarztbesuche mit schlechtem Bauchgefühl jahrelang auf die lange Bank geschoben hatte, ließ er sich auf Rat seiner Frau eines Tages

Storytelling für den Zahnarzt2022-04-08T17:42:19+02:00